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Darfur: Nach der Ausweisung internationaler Helfer aus dem Westen des Sudan

Hungerstreik für Darfur: US-Schauspielerin Mia Farrow ist "konsequente Kämpferin für Menschenrechte"

Bozen, Göttingen, 27. April 2009

Flüchtlinge aus Darfur. Flüchtlinge aus Darfur.

Für die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ist die US-Schauspielerin Mia Farrow eine engagierte und konsequente Kämpferin für Menschenrechte in Darfur. "Mit ihrem heute beginnenden Hungerstreik will Mia Farrow keine billige Publicity für sich persönlich erzeugen, sondern der Not leidenden Zivilbevölkerung im Westen des Sudan helfen", erklärte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Montag in Göttingen. "Farrow will ein Zeichen setzen gegen die weit verbreitete Gleichgültigkeit gegenüber dem Völkermord in Darfur. Wenn Politiker aus Angst vor Verletzung der diplomatischen Etikette nicht konsequent für Mindeststandards der Menschlichkeit eintreten, dann helfen manchmal nur noch Verzweiflungstaten wie dieser Hungerstreik, um das Desinteresse und Schweigen zu brechen."

Die GfbV verfolge den Hungerstreik jedoch mit großer Sorge, da er das Leben der 64-jährigen Schauspielerin ernsthaft gefährden könne. Mia Farrow will während der kommenden drei Wochen nur Wasser zu sich nehmen, dem Vitamine zugesetzt sind.

"So sehr wir um Mia Farrows Gesundheit fürchten, so können wir doch ihre Wut über die Untätigkeit der internationalen Gemeinschaft gut verstehen", sagte Delius. Mehr als sechs Jahre nach Beginn des Genozids sei Darfur weiter vom Frieden entfernt als je zuvor. Statt wenigstens eine angemessene humanitäre Versorgung der Zivilbevölkerung zu ermöglichen, wolle Sudans Präsident Bashir mit der Ausweisung internationaler Helfer erreichen, dass der gegen ihn erlassene Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs aufgehoben wird. So seien fast fünf Millionen Notleidende zu Geiseln eines Menschen verachtenden Regimes geworden, das um jeden Preis seine Macht sichern wolle.

Die GfbV hatte in den vergangenen drei Jahren eng mit Mia Farrow zusammengearbeitet, um den Völkermord im Westen des Sudan zu beenden. Gemeinsam mit der Schauspielerin organisierte die Menschenrechtsorganisation in Deutschland und Bosnien viel beachtete Gedenkveranstaltungen, in denen sich Angehörige der Opfer des Genozids in Ruanda, Bosnien und Armenien für ein Ende des Völkermords in Darfur einsetzten. Anlässlich eines symbolischen olympischen Fackellaufs in Berlin rief Farrow im Namen der GfbV am 29. November 2007 gemeinsam mit der Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, zu einem Ende des Völkermords in Darfur auf.