In: Home > News > Konfliktparteien im Westen des Sudan verständigen sich auf vertrauensbildende Maßnahmen
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Bozen, Göttingen, 17. Februar 2009
Flüchtlinge aus Darfur.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat am
heutigen Dienstag vor zuviel Optimismus bei der Suche nach einer
Friedenslösung im Darfur-Konflikt gewarnt. "Das gestern
Nacht in Doha (Qatar) zwischen der "Bewegung für
Gerechtigkeit und Gleichheit" (JEM) und der sudanesischen
Regierung unterzeichnete Protokoll über vertrauensbildende
Maßnahmen ist nur ein erster Schritt auf dem Weg zu einem
Frieden in Darfur", erklärte der GfbV-Sudanexperte Ulrich
Delius. Das Protokoll habe allenfalls die Vorbedingungen für
ernsthafte Friedensverhandlungen geschaffen. "Von einem
dauerhaften Frieden ist Darfur aber noch sehr weit
entfernt." In den letzten sechs Wochen habe es im Westen des Sudan
die schlimmsten bewaffneten Auseinandersetzungen seit anderthalb
Jahren gegeben. Mehr als 30.000 Menschen hätten seit Anfang
Januar 2009 vor Offensiven der JEM und der sudanesischen Armee
fliehen müssen. In Darfur deute nichts darauf hin, dass die
Konfliktparteien sich um einen dauerhaften Frieden
bemühten.
Das Protokoll über vertrauensbildende Maßnahmen sieht
einen Gefangenenaustausch sowie einen Stopp der Luftangriffe auf
Dörfer in Darfur, Erleichterungen der humanitären Hilfe
und ein Verbot von Zwangsrückführungen von
Binnenflüchtlingen in ihre zerstörten Siedlungen vor.
"Für die Not leidende Zivilbevölkerung sind diese
Maßnahmen eine große Hilfe." Fraglich sei jedoch, ob
sich die Konfliktparteien auch langfristig zu einem wirksamen
Schutz der Zivilbevölkerung verpflichtet fühlten.
Noch sei unklar, ob die Darfur-Freiheitsbewegung und die
sudanesische Regierung tatsächlich zu einem Friedensschluss
bereit seien oder nur aus taktischen Gründen in Doha
verhandelten. Denn die JEM habe noch im Dezember 2008
Friedensverhandlungen unter Vermittlung arabischer Staaten
abgelehnt, weil der arabischen Welt Parteinahme für die
sudanesische Regierung vorgeworfen werde. Auch die sudanesische
Regierung habe sich bislang kompromisslos gezeigt und sei erst
unter dem Eindruck der bevorstehenden Ausstellung eines
Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofes (IStGH) gegen
Staatspräsident al Bashir zu Zugeständnissen
gegenüber der JEM bereit gewesen.
Die sudanesische Regierung sei darum bemüht, ihren
Friedenswillen zu bekunden, um den Weltsicherheitsrat zu einer
Aussetzung der Ermittlungen des IStGH zu bewegen. Auch
könnte Khartum versuchen, den IStGH für ein eventuelles
Scheitern der Friedensgespräche in Doha verantwortlich zu
machen. Die JEM zeige sich verhandlungsbereit, um die Freilassung
inhaftierter Anhänger im Sudan durchzusetzen. Nach einem
Angriff der JEM auf Khartum im Mai 2008 hatten sudanesische
Behörden hunderte mutmaßliche JEM-Anhänger
verhaftet und 30 Personen zum Tode verurteilt.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090116de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090108de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081203de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080926de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080729de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080714de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080528de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080513ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080425de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080411de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080331de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080129de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070910ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070907de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070531de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070227de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070131de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-delius.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-ibra.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-mande.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-de.html
in www: www.justice4darfur.org |
www.wantedforwarcrimes.org
| [pdf]
www.gfbv.de/reedit/openObjects/openObjects/show_file.php?type=inhaltsDok&property=download&id=822
| www.africa-union.org
| www.gurtong.org |
web.amnesty.org/library/index/engafr541392004
| www.hrw.org/doc?t=africa&c=sudan
| www.icc-cpi.int