In: Home > News > Internationaler Strafgerichtshof erlässt Haftbefehl gegen Sudans Staatspräsident Bashir
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Bozen, Göttingen, 4. März 2009
Flüchtlinge aus Darfur.
Der Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH)
in Den Haag gegen den sudanesischen Staatspräsidenten Omar
Hassan al Bashir ist ein Weckruf für die internationale
Gemeinschaft, sich endlich engagierter für Frieden und
Menschenrechte in Darfur und im gesamten Sudan einzusetzen. Dies
erklärte die Gesellschaft für bedrohte Völker
(GfbV) am Mittwoch. "Auch wenn der Haftbefehl nur unter
Schwierigkeiten umzusetzen sein wird, so geht von ihm doch eine
Signalwirkung aus", erklärte der GfbV- Sudanexperte Ulrich
Delius. So werde der Sudan plötzlich in den Blickpunkt
vieler Regierungen und der Öffentlichkeit gerückt. "Die
internationale Gemeinschaft muss nun endlich ihr vor langer Zeit
gegebenes Versprechen einlösen und für einen wirksamen
Schutz der Zivilbevölkerung in Darfur sorgen", forderte
Delius. Dringend müsse sie aber auch ihre Bemühungen
verstärken, einen Zusammenbruch des Friedensprozesses im
Südsudan zu verhindern.
Gemeinsam mit Sudanesen wird die GfbV heute um 15 Uhr 30 in
Berlin am Brandenburger Tor der 400.000 Opfer des Genozids in
Darfur gedenken. Bei der Menschenrechtsaktion werden hunderte
arabische Namen von Opfern des Völkermords auf Standtafeln
aufgeführt, vor denen ein schwarzer Sarg mit muslimischen
Kreuzen und Grabkerzen aufgebahrt ist. "Ohne Gerechtigkeit gibt
es in Darfur keinen dauerhaften Frieden", erklärte Delius.
Daher sei der Haftbefehl ein wichtiges Zeichen bei der
Bekämpfung von Straflosigkeit für schwerste
Menschenrechtsverletzungen.
Dass nun erstmals ein amtierender Staatspräsident per
Haftbefehl gesucht wird, hat sich der Sudan selbst zuzuschreiben.
Vier Jahre lang hat sich die sudanesische Regierung systematisch
geweigert, mit dem IStGH zusammenzuarbeiten. Seit fast zwei
Jahren deckt sie den bis heute amtierenden sudanesischen Minister
für humanitäre Fragen Ahmed Haroun und den
Milizen-Führer Ali Kushayb. Gegen beide wurden vor gut zwei
Jahren, am 27. April 2007, Haftbefehle ausgestellt. Die
sudanesischen Behörden hatten Minister Haroun im Jahr 2008
sogar falsche Personalpapiere ausgestellt, damit er unerkannt an
einer Pilgerreise nach Mekka teilnehmen konnte. Beiden
Männern werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit
vorgeworfen.
"Die internationale Staatengemeinschaft hat den Strafgerichtshof
bei der Strafverfolgung der Verantwortlichen für die
Gräueltaten in Darfur bislang zu wenig unterstützt",
kritisierte Delius. Der Haftbefehl gegen Bashir hätte
vermieden werden können, wenn die internationale
Gemeinschaft konsequenter auf einer Festnahme der gesuchten
Haroun und Kushayb bestanden hätte. "Wenn Regierungen nun
das Vorgehen des Gerichts gegen Bashir kritisieren, müssen
sie sich fragen lassen, warum sie nicht früher gehandelt
haben, um den Sudan zu einer Zusammenarbeit mit dem
Strafgerichtshof zu drängen", erklärte Delius.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090225de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090217de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090116de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090108de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081203de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080926de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080729de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080714de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080528de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080513ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080425de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080411de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080331de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080129de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070910ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070907de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070531de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070227de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070131de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-delius.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-ibra.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-mande.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-de.html
in www: www.justice4darfur.org |
www.wantedforwarcrimes.org
| [pdf]
www.gfbv.de/reedit/openObjects/openObjects/show_file.php?type=inhaltsDok&property=download&id=822
| www.africa-union.org
| www.gurtong.org |
web.amnesty.org/library/index/engafr541392004
| www.hrw.org/doc?t=africa&c=sudan
| www.icc-cpi.int