In: Home > News > Libyen: Nicht-arabischen Minderheiten und Frauen mehr Mitsprache in Verfassungskonferenz einräumen!
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Bozen, Göttingen, 14. August 2013
Nicht-arabischen Minderheiten wie den Tuareg soll eine angemessene Beteiligung am politischen Leben in Libyen ermöglicht werden. Foto: CC BY-NC-SA minina007 (flickr.com).
Nach Demonstrationen von Berbern vor dem libyschen
Nationalkongress in Tripolis warnt die Gesellschaft für
bedrohte Völker (GfbV) vor einer Gefährdung der
Demokratisierung des Landes. "Den nicht-arabischen Minderheiten
muss ausreichend Mitsprache eingeräumt werden, denn die
Politik der Arabisierung und Islamisierung unter Diktator Muammar
al-Gaddafi kann glaubhaft nur durch eine angemessene Beteiligung
der Berber, Tuareg und Toubou am politischen Leben
überwunden werden", forderte der GfbV-Afrikareferent Ulrich
Delius am Mittwoch in Göttingen. "Daran muss auch die
deutsche Bundesregierung reges Interesse haben, denn
schließlich ist Libyen Deutschlands viertgrößter
Öllieferant."
Aufgebracht über die zu geringe Zahl von Mandaten für
Minderheiten im Verfassungskonvent hatten einige von hunderten
Demonstranten am Dienstag das Parlamentsgebäude in Tripolis
gestürmt und verwüstet. Sie drohten mit einem Boykott
der Wahlen zur Verfassungsversammlung sowie mit Streiks in der
Öl-Industrie.
Der libysche Nationalkongress hatte am 16. Juli 2013 ein Gesetz
verabschiedet, das den Berbern (Masiren), Tuareg und den
schwarzafrikanischen Toubou jeweils nur zwei Mandate in der
Verfassungskonferenz einräumt. Neben diesen sechs Mandaten
für die Minderheiten erhielten auch die Frauen nur sechs
Mandate, obwohl sie 49 Prozent der Bevölkerung stellen.
Sowohl Frauenverbände als auch der Oberste Rat der Masiren,
der Oberste Rat der Tuareg und die Nationale Versammlung der
Toubou protestierten gegen den Parlamentsbeschluss.
Deutschland bezieht seit dem Sturz Gaddafis noch mehr Öl aus
dem nordafrikanischen Staat. Lieferte Libyen im Jahr 2010
Erdöl im Wert von drei Milliarden Euro nach Deutschland, so
waren es 2012 bereits mehr als fünf Milliarden Euro. Bereits
2012 hatten Tuareg und Toubou die Ölproduktion im Süden
Libyens mehrere Tage lang blockiert, um bessere
Arbeitsbedingungen für Angehörige der Minderheiten
durchzusetzen. Jeder Tag des Streiks verursacht Libyen
Einnahmeverluste in Höhe von 50 Millionen US-Dollars.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130603de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130131de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2012/121219de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120424de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2012/120217de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110907de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110308de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110307de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110301de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110228de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110224de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110223de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110222de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110221de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2011/110217de.html
| www.gfbv.it/3dossier/me/libyen1.html
| www.gfbv.it/3dossier/me/libyen.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/tuareg1.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Tubu
| http://de.wikipedia.org/wiki/Berber
| http://de.wikipedia.org/wiki/Libyen
| www.makabylie.org