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Art-Therapy in den Flüchtlingslagern im irakischen Kurdistan
mit Salah Ahmad, Jiyan Foundation

Mittwoch, 22. Februar, 17.00 Uhr
Bibliothek Kulturen der Welt, Schlachthofstr. 50 - Bozen

Bozen, 16. Februar 2017

Das Betreuungs- und Therapieangebot richtet sich vor allem an die syrischen Kinder in den Flüchtlingslagern - Foto: LPA/Jiyan Foundation. Das Betreuungs- und Therapieangebot richtet sich vor allem an die syrischen Kinder in den Flüchtlingslagern - Foto: LPA/Jiyan Foundation.

Im irakischen Kurdistan leben hunderttausende Binnenflüchtlinge sowie syrische Flüchtlinge, die aus Kriegsgebieten geflüchtet sind. Viele sind Opfer von religiös motivierter Gewalt, des gezielten Genozids oder auch des Sklavenhandels. Besonders gravierend ist die Situation der Jesiden und Christen, die seit Jahren Verfolgungskampagnen ausgesetzt sind. Viele Menschen leiden auch noch unter der Gewalt des Saddam-Regimes.

Die kurdische Jiyan Foundation ist bislang die einzige Institution im Irak, die Überlebenden von Menschenrechtsverletzungen umfassende medizinische, psychotherapeutische und soziale Unterstützung anbietet. Über 13.000 Überlebende von Gewalt wurden bisher behandelt: "Sie müssen wissen, was Sie für uns hier in Halabja tun, ist einmalig. Seit mehr als zwanzig Jahren leiden wir nun und Sie sind jetzt die ersten, die unseren Schmerz lindern. Jeden Tag schließe ich Sie in meine Gebete ein", so ein Überlebender von Giftgasangriffe.

Gründer und Vorsitzender der Jiyan Foundation ist Salah Ahmad, ein in Deutschland ausgebildeter Kinder- und Jugendtherapeut. Salah Ahmad musste in den 1980er Jahren selber aus dem Irak fliehen, kehrte 2005 nach dem Sturz des Saddam-Regimes in seine Heimatstadt Kirkuk im irakischen Kurdistan zurück und eröffnete das erste Behandlungszentrum für Überlebende von Folter und Kriegsgewalt im Irak. 2015 erhielt er vom deutschen Entwicklungsminister für seine Arbeit das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Mit dem Ziel, lokales Personal auszubilden, das langfristig Hilfe leisten kann, finanzierte 2016 das Landesamt für Kabinettsangelegenheiten ein Projekt der Jiyan Foundation zur Ausbildung von Traumatherapeuten im Nordirak. 20 Kunsttherapeuten unterstützen nun von Krieg und Vertreibung traumatisierte Menschen dabei, ihr psychologisches und emotionales Gleichgewicht wiederzufinden.

Salah Ahmad kommt nun nach Bozen, um über die Situation im kurdischen Irak und die Arbeit seiner Jiyan Foundation zu berichten. Die Veranstaltung wird von der Gesellschaft für bedrohte Völker in Zusammenarbeit mit dem Amt für Kabinettsangelegenheiten organisiert.

Salah Ahmad hält seinen Vortrag in deutscher Sprache.

Info und Foto:
www.provinz.bz.it/news/de/news.asp?news_action=4&news_article_id=579169
www.flickr.com/photos/jiyanfoundation/
www.jiyan-foundation.org/de/