In: Home > News > Türkei / Kurdistan: Unabhängige Untersuchung des brutalen Vorgehen der türkischen Armee im Kurdengebiet gefordert
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Bozen, Göttingen, 23. Februar 2017
Kundgebung gegen das PKK-Verbot in Deutschland. Foto: Flickr/Montecruz Foto.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat an
den UN-Hochkommissar für Menschenrechte Seid bin Ra'ad Seid
Al-Hussein appelliert, den Vorwürfen gegen türkische
Soldaten und Angehörige der Antiterroreinheiten nachzugehen,
Kurden brutal zu foltern. "Während der türkische
Präsident Recep Tayyip Erdogan und andere Vertreter der
türkischen Regierung bei den türkischstämmigen
Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland um Zustimmung
für sein autoritäres Präsidialsystem werben, gehen
türkische Sicherheitskräfte massiv gegen die kurdische
Zivilbevölkerung im Südosten des Landes vor",
kritisierte der GfbV-Nahostreferent Kamal Sido am Donnerstag in
Göttingen. "Es ist zutiefst demütigend und
unmenschlich, dass türkische Soldaten im Internet stolz
Fotos von brennenden Häusern posten und mit Bildern von
schrecklich zugerichteten getöteten Zivilisten prahlen. Das
darf die internationale Öffentlichkeit nicht einfach
hinnehmen."
Erschreckende Bilder, die aus dem seit dem 11. Februar von der
Armee abgeriegelten kurdischen Dorf Koruköy (Xerabe Dava) in
der Südosttürkei stammen sollen, kursieren in den
sozialen Medien. Dort sollen 39 festgenommene Kurden gefoltert
worden sein.
Die GfbV warnte davor, dass sich der Krieg gegen die Kurden in
der Türkei zu einem Flächenbrand ausweiten könne.
Deutschland, die USA und die EU müssten schnellstens mit
einer neuen, auf politischen und friedlichen Lösungen
basierenden Türkei-Politik auf den gewaltsamen Kurs Erdogans
reagieren. "Es muss mäßigend darauf hingearbeitet
werden, dass der Dialog mit der kurdennahen HDP und anderen
kurdischen Parteien wieder aufgenommen wird und friedlich
Lösungen für den Konflikt gesucht werden", sagte Sido.
Die HDP tritt für eine friedliche Lösung der
Kurdenfrage ein. Sie fordert sowohl von der PKK als auch von der
türkischen Regierung, die Gewalt zu beenden und sofort einen
politischen Dialog zu beginnen.
Seit Wiederaufflammen der Kämpfe 2015 wurden im Kurdengebiet
bereits mehr als 500.000 Menschen Opfer von Zwangsumsiedlungen
und mehr als 7.000 HDP-Mitglieder, leitende Angestellte und
gewählte Vertreter der pro-kurdischen Partei HDP inhaftiert.
Seit dem Putschversuch im Juli 2016 wird Erdogans Politik immer
repressiver und autoritärer: Fast 120.000 Beamte,
Staatsanwälte und Richter wurden entlassen, mehr als 100.000
Personen verhaftet und über 2.000 Bildungseinrichtungen
geschlossen. Es kam zu Schließung von fast 200 Medien,
darunter auch 15 kurdische Medien. 146 Journalisten sind
weiterhin in Haft.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2016/161020de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2016/160907de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2016/160617de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2016/160219de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2016/160215de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/151030de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150916de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150828de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150806de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150730de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150727de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150624de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150611de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150609de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150522de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150320de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2015/150128de.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/rojava.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/yezid2.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/ezid.html
| www.gfbv.it/3dossier/kurdi/kurtur-de.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Kurdistan