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Die Türkei muss sich endlich den Ursachen des Terrors zuwenden

Kein EU-Beitritt für Kurdenverfolger!

Bozen, Göttingen, 30. August 2006

Die Gesellschaft für bedrohte Völker hat heute mit gleich lautenden Schreiben die Regierungen der 25 EU-Mitgliedsstaaten sowie die EU- Erweiterungskommission gebeten, den EU-Kandidaten Türkei dringend aufzufordern, die Verfolgung seiner großen kurdischen Bevölkerungsgruppe zu beenden. Die neuen Terroranschläge von kurdischen Extremisten sollten dringend zum Anlass genommen werden, nicht nur diesen Terror zu bekämpfen, sondern auch die unerträgliche Diskriminierung der türkischen Kurden einzustellen. Noch immer behandeln Gerichte, in der kurdischen Region stationiertes Militär und türkische Provinzbehörden die kurdische Bevölkerung als Menschen dritter Klasse.

"Wir fordern von der Regierung und vor allem der Generalität, den noch immer eigentlichen Machthabern der Türkei, endlich mit dem Wiederaufbau der 3000 im kurdisch-türkischen Bürgerkrieg zerstörten Dörfer in Süd-Ost Anatolien zu beginnen", heißt es in den Schreiben des GfbV-Generalsekretärs Tilman Zülch. Nur so könne die Rückkehr der vertriebenen kurdischen Bauernfamilien beginnen, die heute in den Elendsquartieren der türkischen und türkisch-kurdischen Großstädte leben müssen.

Diese etwa zwei Millionen Menschen bilden nach Auffassung der GfbV ein potenzielles Reservoir für die zukünftige Rekrutierung von Extremisten.. Das Kurdenproblem in der Türkei könne nur durch die völlige Gleichberechtigung der kurdischen mit der türkischen Sprache in den Schulen und Universitäten, in den Massenmedien und den sonstigen Bereichen des öffentlichen Lebens im kurdischen Sprachgebiet der Süd- Ost Türkei gelöst werden. Auch im Bereich der Anerkennung des Kurdischen als Amtssprache sei die Türkei über wenige symbolische Schritte hinaus nicht weiter gekommen, kritisiert die GfbV. Dort leben etwa 15 Millionen Kurden.


Siehe auch:
* www.gfbv.it: www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060809de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060707de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/051027de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/051006ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050513ade.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050503de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050420de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050408de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/2005/050125de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/041215de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/041116de.html | www.gfbv.it/2c-stampa/04-1/041013de.html | www.gfbv.it/3dossier/armeni/010720armeni.html | www.gfbv.it/3dossier/war/gutman-rieff.html#r3 | www.gfbv.it/3dossier/kurdi/kurtur-de.html

* www: www.echr.coe.int | www.kurdistan.de | www.komkar.org | www.ihd.org.tr/eindex.html

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