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Bozen, Göttingen, 8. Dezember 2010
Liu Xiaobo, chinesischer Menschenrechtsaktivist. Foto: GfbV.
Als "Internationale der Menschenrechtsleugner" bezeichnete die
Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) den Kreis der
19 Staaten, die beschlossen haben, aus Solidarität mit der
chinesischen Führung der Friedensnobelpreis-Zeremonie in
Oslo am kommenden Freitag fernzubleiben und damit die Verleihung
des bedeutsamsten Friedenspreises weltweit zu boykottieren.
"Diese 19 Staaten sind dafür bekannt, Menschenrechte in
ihrem eigenen Land grob zu missachten und in den Vereinten
Nationen für die Verwässerung von Menschenrechten sowie
für Maulkörbe für Menschenrechtsorganisationen
einzutreten", erklärte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius
am Mittwoch in Göttingen. "Der illustre Kreis umfasst die
meisten potentiellen Stammkunden des Internationalen
Strafgerichtshofes, gegen die wegen Kriegsverbrechen, Verbrechen
gegen die Menschlichkeit oder Völkermord bereits ermittelt
wird oder werden müsste."
"Dass nicht weitere Diktatoren, wie die Machthaber Burmas und
Weißrusslands sich dem Boykott angeschlossen haben,
dürfte nur darauf zurückzuführen sein, dass diese
Staaten keine Botschaften in Norwegen unterhalten und damit nicht
eingeladen wurden, an der Preisverleihung teilzunehmen",
erklärte Delius.
"Kuba, Vietnam, Pakistan, Russland, Iran, Serbien und der Sudan
gehören im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen zu den
Seilschaften, die regelmäßig versuchen, den Einfluss
unabhängiger Menschenrechtsorganisationen zu beschneiden",
erklärte Delius. "So bemühen sich China, Russland und
Vietnam seit mehreren Jahren, der GfbV ihren Status als
Nichtregierungsorganisation in den Vereinten Nationen
abzuerkennen." Systematisch arbeiten diese Staaten an der
Entmachtung des UN-Menschenrechtsrates, der zu einem
unbedeutenden Diskussionskreis degradiert werden soll. China,
Marokko und Vietnam lassen gezielt regierungskonforme
Bürgerrechtsgruppen in den Vereinten Nationen registrieren,
um die berechtigte Kritik unabhängiger Menschenrechtler zu
entkräften. "Dass dieser Kreis von erklärten Feinden
der Menschenrechte nun solidarisch mit Chinas Kommunistischer
Partei der Verleihung des Friedensnobelpreises fernbleibt, um vom
schwierigen Schicksal chinesischer Bürgerrechtler und damit
der Menschenrechtslage im Land abzulenken, kann nicht
überraschen."
"Chinas Mobilisierung menschenverachtender Regimes zum Boykott
ist ein deutliches Indiz für den geringen Stellenwert von
Menschenrechten in der Politik der chinesischen Regierung. China
mag eine Weltwirtschaftsmacht sein, doch politisch bleibt es ein
Entwicklungsland. Die Pekinger Führung ist nicht bereit,
weltpolitische Verantwortung im Sinne der Charta der Vereinten
Nationen zu übernehmen", kritisierte Delius. "Das Verhalten
Chinas anlässlich der Verleihung des Nobelpreises ist auch
ein Schlag ins Gesicht für alle Politiker in Europa, die
Chinas katastrophale Menschenrechtsbilanz schönreden und
sich von den heutigen Machthabern Chinas eine demokratische
Öffnung des Landes erhoffen."
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/101008de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100930de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100722de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100720de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100118de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100129de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090929de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090729de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090408de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090327de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090309de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090210de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090127de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090120de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090112de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090105de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet-ud.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china1.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Falun_Gong
| http://de.wikipedia.org/wiki/Xinjiang
| www.tchrd.org | www.hrichina.org