In: Home > News > China: Uigurischer Professor Ilham Tohti zu lebenslanger Haft verurteilt
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Bozen, Göttingen, 23. September 2014
Uigurischer Professor Ilham Tohti.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat die
Verurteilung des uigurischen Professors Ilham Tohti in China zu
lebenslanger Haft scharf kritisiert. "Dies ist ein Unrechtsurteil
einer Gesinnungsjustiz, die systematisch unbequeme Mahner zum
Schweigen bringt", erklärte der GfbV-Asienreferent Ulrich
Delius nach der Verkündung des harschen Richterspruchs in
der Stadt Urumtschi am Dienstagmorgen. "Statt sich wie ein
Rechtsstaat inhaltlich mit der berechtigten Kritik Tohtis an
Chinas Nationalitätenpolitik auseinanderzusetzen, wird der
Professor bis zu seinem Lebensende weggesperrt und mundtot
gemacht." Das Gericht begründete die harte Bestrafung des
Wirtschaftswissenschaftlers mit angeblicher Anstiftung zum
Separatismus. Sein Eigentum soll beschlagnahmt werden.
"Dies ist ein schwarzer Tag für alle Bemühungen um mehr
Rechtsstaatlichkeit in der Volksrepublik", sagte Delius. "Die
Bundesregierung muss nun ein deutliches Zeichen setzen und den
Menschenrechtsdialog mit China aussetzen. Deutschlands Politiker
müssen endlich realistisch erkennen, dass die chinesische
Regierung zurzeit nicht an Menschenrechten und der Beachtung
grundlegender Normen des chinesischen Rechts interessiert ist,
sondern um jeden Preis versucht, die Alleinherrschaft und Macht
der Kommunistischen Partei zu bewahren. Sollte der
Menschenrechtsdialog ohne Unterbrechung fortgesetzt werden, so
liefert Deutschland der chinesischen Führung nur das
Feigenblatt dafür, die internationale Gemeinschaft zu
täuschen."
"Dieses Unrechtsurteil wird die Gewalt im Nordwesten noch weiter
schüren", warnte Delius. Tohti habe sich immer für
einen Dialog und für Verständigung zwischen Uiguren und
Han-Chinesen eingesetzt. Ihm vorzuwerfen, zum Separatismus
angestiftet zu haben, sei eine absurde Entstellung seines
Lebenswerks. Die gegen ihn geäußerten Anschuldigungen
seien absurd und die so genannten "Beweise" für seine
"Schuld" unglaubwürdig. "Dieses unfaire Gerichtsverfahren
ist ein katastrophales Zeichen für Ostturkestan/Xinjiang.
Auch gemäßigte Uiguren werden nun jede Hoffnung auf
einen Dialog mit der chinesischen Führung verlieren. Das
Unrechtsurteil heizt die Gewalt im Nordwesten des Landes weiter
an. Chinas Machthaber mögen sich darüber beklagen, doch
mit ihrer Gesinnungsjustiz gegen gemäßigte Uiguren
schüren sie gezielt die Gewalt."
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140916de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140526de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140302de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140226de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2014/140215de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2013/131219de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/131216de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130912de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2013/130108de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/charta08-tb.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/uigur.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/uig-guant.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/mongol/mongolen.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china1.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Xinjiang
| www.hrichina.org |
www.uyghurcongress.org |
www.uhrp.org