In: Home > News > "Opfer schwerster Menschenrechtsverletzungen haben Anspruch auf Schutz" (UN-Weltgipfel, September 2005)
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Bozen, Göttingen, 26. September 2008
Flüchtlinge aus Darfur.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat der
internationalen Staatengemeinschaft am Freitag vorgeworfen, ihrer
selbst auferlegten Verantwortung für den Schutz der
Zivilbevölkerung in Darfur nicht gerecht geworden zu sein.
"Für die Menschen im Westen des Sudan ist eine entsprechende
vor drei Jahren feierlich unterzeichnete Erklärung eine
leere Floskel geblieben", kritisierte der GfbV-Afrikareferent
Ulrich Delius am Freitag. In der Erklärung hatte sich die
internationale Gemeinschaft verpflichtet, bei Vertreibungen,
Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit
einzuschreiten und die Bevölkerung zu schützen
(responsibility to protect), falls nationale Regierungen dabei
versagen.
Staatschefs aus 191 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen
hatten die Erklärung nach langen Beratungen auf einem
Weltgipfel in New York im September 2005 unterzeichnet. Für
Deutschland hatte der damalige Bundeskanzler Gerhard
Schröder das viel beachtete Dokument unterschrieben. Vom
Weltsicherheitsrat war die Erklärung in der am 28. April
2006 verabschiedeten Resolution 1674 bekräftigt
worden.
Alle Bedingungen für ein größeres Engagement der
internationalen Gemeinschaft seien in Darfur seit langem
erfüllt, sagte Delius. In den Flüchtlingslagern im
Westen des Sudan mache sich Hoffnungslosigkeit breit, weil die
internationale Gemeinschaft ihre eigenen Versprechungen nicht
ernst nehme. Dies sei ein schwerer Rückschlag für die
Glaubwürdigkeit des Menschenrechtsengagements der Vereinten
Nationen. So sei noch nicht einmal die Hälfte der
Friedenstruppe, die vor 14 Monaten vom Weltsicherheitsrat
beschlossen worden war, in Darfur eingetroffen. Die immer neuen
Militäroffensiven, mit denen die sudanesische Armee dort
nach wie vor Gewalt und Verbrechen gegen die Menschlichkeit
schürten, könnten auf diese Weise nicht verhindert
werden. Im Westen des Sudan wollten die Vereinten Nationen und
die Afrikanische Union gemeinsam eine 26.000 Mann starke
Friedenstruppe (UNAMID) stationieren.
Seit Beginn des Völkermords im Jahr 2003 seien rund 2,7
Millionen Menschen in Darfur aus ihren Dörfern vertrieben
worden. Mehr als 400.000 Menschen seien dem Genozid bislang zum
Opfer gefallen. Experten der Vereinten Nationen beschuldigten die
sudanesischen Behörden, für Verbrechen gegen die
Menschlichkeit verantwortlich zu sein.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080729de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080714de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080528de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080513ade.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080425de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080411de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080331de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080129de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070910ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070907de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070531de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070227de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070131de.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-delius.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-ibra.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-mande.html
| www.gfbv.it/3dossier/africa/darfur-de.html
in www: www.justice4darfur.org |
www.wantedforwarcrimes.org
| [pdf]
www.gfbv.de/reedit/openObjects/openObjects/show_file.php?type=inhaltsDok&property=download&id=822
| www.africa-union.org
| www.gurtong.org |
web.amnesty.org/library/index/engafr541392004
| www.hrw.org/doc?t=africa&c=sudan
| www.icc-cpi.int