In: Home > News > Afghanistan: Dutzende tote Zivilisten durch US-Luftangriffe
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Bozen, Göttingen, 6. Mai 2009
Strassenszene in Afghanistan. Foto: Michael Pohly.
Nach den verheerenden Luftangriffen der US Air Force in
Afghanistan mit mehr als hundert Toten hat die Gesellschaft
für bedrohte Völker (GfbV) am Mittwoch gefordert, dass
die alliierten Streitkräfte dort ihre Luftschläge
aussetzen. So lange die angekündigte Null-Toleranz-Politik
der NATO gegenüber zivilen Opfern nicht wirksam umgesetzt
werde, dürfe es mit Rücksicht auf die schutzlose
Zivilbevölkerung keine weiteren Luftangriffe geben.
"Mehrmals hat die NATO seit Januar 2008 angekündigt, zivile
Opfer um jeden Preis verhindern zu wollen", mahnte der
GfbV-Asienreferent Ulrich Delius. "Doch diesen Worten folgen
keine Taten. Stattdessen nimmt die Zahl der Toten immer mehr zu."
So sei die Zahl der bei Luftangriffen getöteten unschuldigen
Afghanen im Jahr 2008 im Vergleich zum Vorjahr um 72 Prozent auf
552 Menschen gestiegen. Insgesamt sind dort 2008 nach Angaben der
Vereinten Nationen 2.118 Zivilisten getötet worden.
"Jeder neue Todesfall untergräbt die Glaubwürdigkeit
des internationalen Militäreinsatzes und gefährdet die
Sicherheit der in Afghanistan eingesetzten Bundeswehrsoldaten",
erklärte Delius. Seit Sommer 2008 hätten die Proteste
in der Bevölkerung gegen die wachsende Zahl unschuldiger
Opfer deutlich zugenommen.
Mitverantwortlich für den wachsenden Unmut sei auch das
Verhalten vieler NATO-Truppen, die zunächst meist jede
Verantwortung für zivile Opfer abstritten. Um eine
angemessene und unabhängige Untersuchung durchzusetzen,
müsse ihnen in jedem Einzelfall Mitschuld nachgewiesen
werden. Regelmäßig würden vor allem US-Truppen
"Erfolgsmeldungen" verbreiten, in denen über die Tötung
von Aufständischen berichtet werde. Tage später stelle
sich nach Recherchen der "Unabhängigen Afghanischen
Menschenrechtskommission" und lokalen Politikern oft heraus, dass
die Getöteten überwiegend Zivilisten gewesen seien.
Ihre Angehörigen müssten oft Monate streiten, um
Verantwortliche für die Übergriffe ausfindig zu machen
und eine angemessene Entschädigung zu erhalten.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090327ade.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090205de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090129de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090119de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081219de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081217de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081202de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081001de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080919de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/0807074de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080611de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080410de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080226de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080208de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080123de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/03-1/030131de-dok.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/afghan/afghan-pohly.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/afghan/afghan-samar.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/afghan/afghan-maed-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/afghan/omid-de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/afghan/afghan-colavde.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/afghan/afghan-col07de.html
in www: www.iwpr.net | http://de.wikipedia.org/wiki/Afghanistan
| www.shuhada.org |
www.aihrc.org.af