In: Home > News > Guantanamo: Erfolg für uigurische Gefangene aus China
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Bozen, Göttingen, 6. Oktober 2008
Die Lage der Guantanamo-Bucht.
Angesichts wachsender Kritik an der Inhaftierung von 17
Uiguren aus China im US-Gefangenenlager Guantanamo hat das
US-Justizministerium in der vergangenen Woche erklärt, alle
in dem Camp verbliebenen Angehörigen der muslimischen
Minderheit seien keine "feindlichen Kämpfer", berichtete die
Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Montag in
Göttingen. Außerdem sei verfügt worden, die
Uiguren aus dem Hochsicherheitstrakt in das innerhalb der
US-Marinebasis auf Kuba gelegene Camp Iguana zu verlegen. Dort
werden nur Gefangene untergebracht, die in absehbarer Zeit
freigelassen werden sollen. "Dies ist ein großer Erfolg
für die seit sieben Jahren unschuldig unter unmenschlichen
Bedingungen inhaftierten Uiguren", erklärte der
GfbV-Asienreferent Ulrich Delius.
Fünf der 17 seit Januar 2001 inhaftierten Uiguren waren
bereits im Juni 2008 vom Terrorverdacht freigesprochen worden.
Nun wurde dieser Vorwurf auch gegenüber den übrigen
zwölf noch festgehaltenen Angehörigen der Minderheit
fallengelassen.
Am morgigen Dienstag (07.10.) wird das Bundesgericht in
Washington D.C. auf Antrag der Anwälte der Uiguren in einer
Anhörung darüber beraten, ob die Inhaftierten
tatsächlich freigelassen werden und ob ein ziviler Richter
dem US-Verteidigungsministerium anordnen kann, den Uiguren bis zu
ihrer Aufnahme in einem Drittland Zuflucht in den USA zu
gewähren. Dies fordern ihre Rechtsanwälte seit Monaten.
Bislang verweigert das US- Verteidigungsministerium jedoch
kategorisch, in Guantanamo unter Terrorverdacht Inhaftierte auch
nur zeitweise in den USA aufzunehmen. Doch auch eine Abschiebung
nach China wird ausgeschlossen, da den Uiguren dort Folter und
Todesstrafe drohen.
Aus Furcht vor Protesten aus Peking hat sich bislang kein
Drittland bereit gefunden, den 17 Uiguren Zuflucht zu
gewähren. 114 Staaten haben entsprechende Anfragen nach
Informationen der US-Behörden ausdrücklich abgelehnt.
Auch der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier
will die Uiguren nicht aufnehmen, obwohl sich deutsche Politiker
aller im Bundestag vertretenen Fraktionen aus humanitären
Gründen dafür ausgesprochen haben, zumindest einigen
von ihnen in Deutschland Asyl zu gewähren. Im Mai 2006 hatte
Albanien auf Bitten der USA fünf weitere in Guantanamo
festgehaltene Uiguren als politische Flüchtlinge
aufgenommen. Die albanische Regierung erhoffte sich damit
größere Chancen bei ihrem Aufnahmegesuch in die
NATO.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080523de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080423de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080410ade.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080408ade.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080407de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080328de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080320de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080318de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080314de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080307de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080229en.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2007/071126de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070823de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070514de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/uig-guant.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/mongol/mongolen.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet.html
in www:
www.wdrblog.de/monitor/archives/2008/05/uiguren_wie_bit.html
| http://de.wikipedia.org/wiki/Guant%C3%A1namo-Bucht
| www.tchrd.org | www.gfbv.org/chinakampagne/
|
www.amnesty.org/en/news-and-updates/news/crackdown-activists-and-minorities-china-20080313
| www.worldcoalition.org |
www.unglobalcompact.org |
www.ohchr.org | www.hrichina.org | www.falunhr.org