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Bozen, Göttingen, 3. August 2009
Landschaft in Ostturkestan.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat der
chinesischen Regierung am Montag vorgeworfen, systematisch
uigurische Menschenrechtler mit gezielt gestreuten
Falschmeldungen in internationalen Medien zu diffamieren. "Ziel
der Angriffe ist vor allem der in München ansässige
"Weltkongress der Uiguren" und seine Vorsitzende Rebiya Kadeer",
kritisierte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius. "Mit der
Diffamierung der bedeutendsten Stimme der muslimischen Minderheit
im Exil ist weder dem Frieden in Xinjiang (Ostturkestan) noch dem
Ausgleich zwischen den Bevölkerungsgruppen im Nordwesten
Chinas gedient."
Chinesische Medien hatten zuvor berichtet, der Weltkongress der
Uiguren habe nach Ausbruch der Unruhen Anfang Juli 2009 den Dalai
Lama in einer E-Mail am 14. Juli um Unterstützung gebeten.
Ein entsprechendes Hilfegesuch wurde von den Uiguren jedoch
niemals an das weltliche und religiöse Oberhaupt der Tibeter
gerichtet. Auch das Büro des Dalai Lama stellte inzwischen
klar, das keine entsprechende authentische Botschaft von der
Organisation in Dharamsala eingegangen ist.
Als falsch stellten sich auch Berichte heraus, die Münchener
Organisation wolle mit einer Delegation von 15 Uiguren zu den vom
16. bis 26. Juli 2009 in Taiwan organisierten "Weltspielen"
reisen, um während der Sportveranstaltungen gegen
Menschenrechtsverletzungen in China zu protestieren. Genauso
falsch war die Behauptung, Frau Kadeer sei am 27. Juli 2009 ein
Indien-Visum verweigert worden. Weder plante sie eine Reise nach
Indien noch war ein Visum beantragt worden.
Am heutigen Montag berichtete schließlich die staatliche
Nachrichtenagentur Xinhua, Kadeers Tochter Roxingul, ihr Sohn
Khahar und ihr jüngerer Bruder Memet hätten ihre Mutter
in einem Brief beschuldigt, für den Tod von vielen
unschuldigen Menschen bei den Unruhen im Juli verantwortlich zu
sein. "Da der Brief in der Sprache der staatlichen Propaganda
verfasst ist, ist nicht davon auszugehen, dass er
tatsächlich von Kadeers Familienangehörigen verfasst
wurde", erklärte Delius. Fünf ihrer elf Kinder lebten
noch immer in China und seien massivem Druck der Behörden
ausgesetzt. Zwei ihrer Söhne seien im Rahmen von Sippenhaft
zu langjährigen Haftstrafen in China verurteilt worden, um
ihre Mutter mundtot zu machen.
Die GfbV erinnert nochmals daran, dass Chinas
Außenministerium bereits im Dezember 2003 ein Verbot des
Weltkongresses der Uiguren in Deutschland und die Auslieferung
seiner Mitglieder nach China gefordert hat. Deutsche
Sicherheitsbehörden hätten diese Vorwürfe immer
wieder als haltlos zurückgewiesen und bestätigt, dass
die Organisation sich in Deutschland absolut gesetzestreu
verhält.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090707de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090106de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081009de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081006de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080523de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080423de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080410ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080408ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080407de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080328de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080320de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080318de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080314de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080307de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080229en.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/uig-guant.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/mongol/mongolen.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Xinjiang
| www.hrichina.org