In: Home > News > Anhaltende Verfolgung muslimischer Uiguren in Xinjiang
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Bozen, Göttingen, 6. Januar 2009
Landschaft in Ostturkestan.
Die chinesischen Behörden haben erstmals offizielle
Zahlen über die Verhaftung von Angehörigen der
Volksgruppe der Uiguren veröffentlicht. 2008 seien in den
ersten elf Monaten 1295 Uiguren wegen "Gefährdung der
Sicherheit des Staates" oder verbotener religiöser
Aktivitäten festgenommen worden, berichtete der
Tagesanzeiger der chinesischen Staatsanwaltschaft am Sonntag.
"Die hohe Zahl der offiziell zugegebenen Festnahmen macht
deutlich, dass die Olympischen Spiele in Peking für die
Uiguren keine Verbesserung der Menschenrechtslage gebracht
haben", sagte der Asienreferent der Gesellschaft für
bedrohte Völker (GfbV), Ulrich Delius. "Doch die
tatsächliche Zahl der aus politischen Gründen
verhafteten Uiguren dürfte mehr als viermal so hoch
sein."
Besonders im Vorfeld der Olympischen Spiele waren uigurische
Regimekritiker willkürlich festgenommen worden, weil die
Behörden medienwirksame öffentliche Proteste
während des Sportereignisses fürchteten.
Massenverhaftungen setzten ein, nachdem im August 2008 mehrfach
Polizeistationen von Uiguren gewaltsam angegriffen worden waren.
"Leider unterscheiden Chinas Behörden in Xinjiang nicht
zwischen friedlichen Protesten uigurischer Regimekritiker und
Gewalttaten von Extremisten, sondern verfolgen alle uigurischen
Kritiker allein aufgrund ihrer ethnischen Abstammung pauschal als
Terroristen", berichtete Delius.
Gegen 1154 der Festgenommenen sei Anklage erhoben worden oder sie
seien im Rahmen der Administrativhaft in Arbeitslager eingewiesen
worden. Der Sekretär der Kommunistischen Partei in der
Provinz Xinjiang im Nordwesten des Landes, Wang Lequan, hatte im
August 2008 ein noch härteres Vorgehen gegen Regimekritiker
und uigurische Menschenrechtler gefordert. Erst am 20. Dezember
2008 waren zwei uigurische Studenten - der 19 Jahre alte Mutellip
Teyip und der 20 Jahre alte Miradil Yasin - in der
Provinzhauptstadt Urumtschi festgenommen worden. Sie hatten an
der Universität Flugblätter verteilt, in denen zur
Teilnahme an nicht angemeldeten Demonstrationen aufgerufen
wurde.
Offiziell begründen die chinesischen Behörden ihr
hartes Vorgehen gegen uigurische Regimekritiker mit der Gefahr
der Ausbreitung des Terrorismus in Xinjiang, das von den Uiguren
Ostturkestan genannt wird. "Tatsächlich wollen die
Machthaber in Peking mit ihrer kompromisslosen Unterdrückung
jeder freien Meinungsäußerung der Uiguren jedoch ihren
Zugriff auf die rohstoffreiche Region sichern", sagte Delius.
2008 wurde Xinjiang zum zweitwichtigsten Erdölproduzenten in
der Volksrepublik. Wurden 1990 in der Region nur sieben Millionen
Tonnen Öl gefördert, so waren es im vergangenen Jahr
bereits 27,4 Millionen Tonnen. In Ostturkestan werden
Erdölreserven in Höhe von 20,9 Milliarden Tonnen sowie
Erdgasbestände von 10,8 Billionen Kubikmetern vermutet.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081009de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081006de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080523de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080423de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080410ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080408ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080407de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080328de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080320de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080318de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080314de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080307de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080229en.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/071126de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070823de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070514de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/uig-guant.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/mongol/mongolen.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet.html
in www: http://de.wikipedia.org/wiki/Xinjiang
| www.hrichina.org