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Bozen, Göttingen, 16. September 2009
Dolkun Isa. Foto: www.uygur.org.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat am
Mittwoch die sofortige Freilassung des in Südkorea
festgenommenen uigurischen Menschenrechtlers Dolkun Isa
gefordert. Der deutsche Staatsbürger uigurischer Abstammung
war auf Einladung der Koreanischen Stiftung für Demokratie
sowie zweier Universitätsinstitute am Dienstag zu einer
Vortragsveranstaltung nach Seoul gereist. Er wurde bei seiner
Ankunft am Flughafen verhaftet, berichtete die GfbV. Ihm sei nur
mitgeteilt worden, er werde auf der Grundlage eines
Interpol-Haftbefehls in Gewahrsam genommen. Dolkun Isa ist
Generalsekretär des in München ansässigen
Weltkongresses der Uiguren, der bedeutendsten Dachorganisation
der muslimischen Volksgruppe in China im Exil.
"Wir gehen davon aus, dass dieser Haftbefehl von China erwirkt
wurde, um einen der bedeutendsten uigurischen Menschenrechtler im
Exil mundtot zu machen", erklärte der GfbV-Asienreferent
Ulrich Delius. "Wieder einmal nutzt China seinen langen Arm, um
uigurische Kritiker im Ausland einzuschüchtern." Seit 2001
hat das chinesische Innenministerium nach eigenem Bekunden
mehrfach deutsche Behörden aufgefordert, das Münchener
Büro des Weltkongresses zu schließen und seine
Mitarbeiter in die Volksrepublik abzuschieben. "Bisher haben
unsere Behörden diese Versuche jedoch alle vereitelt und
bekräftigt, dass alle Aktivitäten des Weltkongresses im
Einklang mit der deutschen Verfassung und einschlägigen
Rechtsvorschriften stehen", berichtete Delius. Auch der
Bayerische Verfassungsschutz habe keine Einwände gegen die
Arbeit der uigurischen Menschenrechtler
geäußert.
Interpol biete Verfolgerstaaten leider leichte Handhabe bei der
Einschüchterung von Kritikern. Denn die
Rechtmäßigkeit der im Verfolgerstaat ausgestellten
nationalen Haftbefehle dürfe nicht regelmäßig
überprüft werden. Interpol kümmere sich nur um
ihre internationale Vollstreckung. "Zweifelsohne hat sich Isa mit
seiner Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen an Uiguren
nach chinesischem Recht strafbar gemacht, selbst wenn diese
Tätigkeit nach deutschem Recht vollkommen legal ist", sagte
Delius.
"Mit der Verbreitung von "schwarzen Listen" uigurischer
Menschenrechtler über chinesische Botschaften in aller Welt
versucht Peking systematisch, die Bewegungsfreiheit von Kritikern
im Exil einzuschränken." Nicht zum ersten Mal sei Dolkun Isa
trotz seines deutschen Passes in das Fadenkreuz chinesischer
Sicherheitsdienste geraten. So wurde er im Frühjahr 2005
beim Besuch der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen
in Genf vom UN-Sicherheitsdienst auf der Grundlage chinesischer
Sicherheitsinformationen festgenommen. Nach internationalen
Protesten entschuldigten sich die UN später für den
Zwischenfall.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090803de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090707de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090106de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081009de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/081006de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080523de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080423de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080410ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080408ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080407de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080328de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080320de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080318de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080314de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080307de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080229en.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/uig-guant.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/mongol/mongolen.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china1.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet.html
in www: www.uyghurcongress.org |
http://de.wikipedia.org/wiki/Xinjiang
| www.hrichina.org