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Bozen, Göttingen, 8. Juni 2009
GfbV Menschenrechtsaktion. Foto: GfbV.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat
Computer-Hersteller dazu aufgerufen, Chinas Behörden bei der
geplanten Verschärfung der Internetzensur nicht zu
unterstützen. "Wer weltweit für einen freien und
ungehinderten Zugang von möglichst vielen Menschen zum
Internet eintritt, sollte sich nicht zum Handlanger eines Regimes
machen, das willkürlich Internet-Inhalte sperrt, um seine
eigene Macht zu sichern", sagte der GfbV- Asienreferent Ulrich
Delius am Montag in Göttingen. Die neue Zensur richte sich
nicht nur gegen Pornographie, sondern ermögliche die totale
Kontrolle jedes Internetnutzers in China.
Am Wochenende wurde bekannt, dass das Ministerium für
Industrie und Informationstechnologie am 19. Mai 2009
Computer-Hersteller in China angewiesen hat, ab dem 1. Juli 2009
nur noch Computer mit einer speziellen Zensur-Software
auszuliefern. Alle Geräte sollen von diesem Zeitpunkt an mit
der Software "Grüner Damm - Begleitung für Jugendliche"
ausgestattet sein. Sie soll vor "schädigenden Inhalten"
schützen und ein "harmonisches Internet" schaffen. Auch
Informationen über Demokratie und aufbegehrende Minderheiten
werden von chinesischen Sicherheitskreisen regelmäßig
als "Gefahren für die Harmonie" bezeichnet.
Die Homepage der GfbV ist in China seit Monaten gesperrt, weil
sie über schwere Menschenrechtsverletzungen an Tibetern,
Uiguren, Mongolen, Falun-Gong-Anhängern und
Unterstützern der Demokratiebewegung informiert. Die rund
298 Millionen Internetnutzer in China können sich keine
eigene freie Meinung zu wichtigen Zeitfragen bilden", bedauert
die GfbV.
"Mit den neuen Zwangsmassnahmen erreicht die Internetzensur in
China jedoch eine neue Qualität", erklärte Delius.
Seien bislang vor allem Netzwerk-Betreiber zur Kooperation mit
den Zensurbehörden gezwungen worden, so sei nun jeder
einzelne Nutzer an seinem PC dem Zugriff der Behörden
unmittelbar ausgesetzt. Denn diese neue Software ermögliche
es den Zensoren, persönliche Daten jedes Internetnutzers
abzurufen und den Computer mit Viren zu blockieren. Für den
einzelnen Nutzer sei aufgrund der Software noch nicht einmal
ersichtlich, welche Homepage konkret gesperrt und nicht
zugänglich sei. Das Programm sei von der Jinhui Computer
System Engineering Company entwickelt worden, die auch seit
langem mit chinesischen Sicherheitskreisen und dem Militär
in Geschäftsverbindung stehe.
Siehe auch in gfbv.it:
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090127de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090120de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090112de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2009/090105de.html |
www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080822de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080515bde.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080513de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080429de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080410ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080408ade.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080407de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080328de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080320de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080318de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080314de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080307de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2008/080229en.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/071126de.html
| www.gfbv.it/2c-stampa/2007/070823de.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/tibet.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china.html
| www.gfbv.it/3dossier/asia/china1.html
in www: www.freetibet.org | www.tchrd.org | www.hrichina.org