Bozen, Göttingen, Berlin, 9. Oktober 2006
Bundeskanzlerin Angela Merkel muss bei ihrem Gespräch mit
dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Dienstag in
Dresden auf eine rückhaltlose Aufklärung des Mordes an
der russischen Journalistin Anna Politkowskaja drängen. "Vor
allem soll Putin den dringenden Verdacht ausräumen, dass
sein Geheimdienst die Hände dabei im Spiel hatte",
erklärte der GfbV-Generalsekretär Tilman Zülch am
Montag in Göttingen.
Zülch forderte die Bundeskanzlerin dazu auf, diesem
Gespräch nicht auszuweichen und von Putin Klarheit über
die Umstände des Todes der Journalistin zu verlangen. Zudem
solle sie darauf bestehen, dass der Beitrag von Politkowskaya
über Folter in Tschetschenien, der am heutigen Montag in der
Zeitung "Nowaja Gaseta" erscheinen sollte, sowie Beweis- material
von den Ermittlern herausgegeben werden. Politkowskaja war am
Samstag im Flur ihres Hauses in Moskau erschossen aufgefunden
worden.